Donnerstag, 5. November 2009

Elisabeths Gartengeschichten: Westfälischer Kastenpickert

Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten. In der heutigen Geschichte geht es um eine Speise, die es wirklich nur in Ostwestfalen gibt:

Eine herbstliche Spezialität ist der westfälische Kastenpickert. Es gibt ihn nur in unserer Region, dem Ravensberger Land. In den heutigen Kreisen Gütersloh, Bielefeld, Paderborn, Herford, E. Brune © H. Bruneauch das Mindener Gebiet ist einbezogen und der Kreis Lippe.

In wirtschaftlichen Notzeiten, dem 18. Jahrhundert, soll er erfunden worden sein. Von den Leinewebern, so will es die Legende. Diese besaßen in der Regel ein Stück Land und mit dem Ertrag der Kartoffelernte konnten sie ihre oft großen Familien sättigen, besser als mit reinem Getreideanbau.

Pickert, also urspünglich ein arme Leute Essen, ist seit langem in allen Bevölkerungsschichten bekannt und beliebt, weil absolut lecker. Bewährt hat sich bis heute unter anderem der Kastenpickert. Eine etwas aufwendigere Pickertart. Darum gehen die meisten Leute heute Pickertessen, anstatt ihn selber herzustellen.

Ursprünglich, so kenne ich es aus meiner Kindheit, wurde der Pickert nur im Herbst gebacken. Wenn die ersten Kartoffeln aus der Erde waren konnte es losgehen. Besonders große und dicke Kartoffeln, die sogenannten ‘Pickertkartoffeln’, wurden geschält und gerieben. Die großen Kartoffeln hatten den Vorteil, dass die Finger nicht so schnell in Berührung mit der Reibe kamen. Mehlige Kartoffelsorten sind Voraussetzung für ein gutes Gelingen. Bei uns war Oma zuständig für das Pickertbacken.

Wenn wir dann alle beim Herannahen der Dämmerung müde und ein wenig frösterig vom Feld ins Haus kamen hatte Oma schon die Pfanne auf dem Herd und  dicke Scheiben wurden vom Pickert geschnitten und im heißen Fett gebacken. Dazu gab es goldgelbe Butter und leckeres Rübenkraut. Milchkannenweise holte man es damals von der Zuckerrübenfabrik in Lage. Eine preiswerte und gesunde Süßigkeit. Heißer Kaffee, tassenweise getrunken, half den Pickert besser zu vertragen und machte uns wieder munter. Gut durchgewärmt und satt gingen wir an die Stallarbeit, denn das Vieh wartete bereits auf uns.

Sehr leckeren hausgemachten Pickert gibt es im “Café im Kräutergarten” ganzjährig zu essen. Von Kerstin sorgfältig gebacken. Das Pickertrezept, ob mit oder ohne Rosinen, wird hier nicht verraten. Gruppen können allerdings ein Pickerbackseminar bei uns besuchen.

Weitere Informationen zu Pickertessen im Café finden Sie hier.

Dienstag, 3. November 2009

Der Oldendorfer Bauernladen schließt zum Jahresende – Der Räumungsverkauf beginnt am 12.11.2009

Jetzt ist es offiziell: Elisabeth Brune wird ihren Oldendorfer Bauernladen Ende des Jahres 2009 nach fast zwei Jahrzehnten schließen.

Ganz wichtig: Das Café im Kräutergarten wird natürlich weiter betrieben und nach der Schließung des Ladens etwas mehr Platz haben. Auch gibt es weiterhin Veranstaltungen und Führungen in unserem Garten.

Angebote im Laden © H. Brune Ab dem 12. November beginnt der Räumungsverkauf! Geöffnet ist dann jeweils von Donnerstag bis Samstag zu den Öffnungszeiten des Cafés. Was können Sie im Räumungsverkauf erwerben? Unter anderem

  • Weihnachtskrippen
  • Fredesloher Töpferwaren
  • Tischdecken
  • Mode

Neben reduzierter Ware gibt es aber auch noch aktuelle Herbst- und Winterartikel. Wir werden in den nächsten Tagen in unserem Blog immer wieder Beispiele für einzelne Angebote zeigen.