Samstag, 6. Februar 2010

Elisabeths Geschichten: Der Igel Herkules

Jede Woche schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten:

Zur Zeit hält er Winterschlaf der Igel Herkules, der in unserem Garten wohnt. Er heißt Herkules, weil er so groß und stark geworden ist in diesem Sommer und Herbst.E. Brune © H. Brune

Warum ist er so groß und stark? Weil es es gut hat in unserem Garten.

Hinten zwischen den Birken liegt ein Reisighaufen. Er wird  im Laufe des Jahes immer höher und darunter hat der Igel seine Wohnung. Sie ist schön warm und unzugänglich für seine Feinde. Seine Feinde, das sind Hunde und Füchse.

Unsere Hunde verbellen ihn höchstens, wenn sie ihn sehen und stechen sich ihre Nasen blutig an seinen Stacheln. Da der Igel ein nachtaktives Tier ist kreuzen sich ihre Wege kaum.

Füchse, die ihm vielleicht etwas antun könnten, in dem sie ihn auf den Rücken rollen und somit in seine ungeschützte Bauchseite kommen, gibt es in unserem Garten nicht.

Im Herbst konnte sich der Igel richtig dick und satt fressen an den vielen Früchten in unserer Streuobstwiese. Da gab es Mirabellen, Pflaumen, Äpfel, Birnen und Quitten in Hülle und Fülle. So konnte er leicht das nötige Gewicht erreichen um den Winter unbeschadet durchschlafen zu können.

Igel mit zu geringem Gewicht überleben den Winter nicht. Auf Igelauffangstationen päppelt man sie auf. Unser Igel läuft weite Wege um an Futter zu kommen, das ihm besonders gut schmeckt. So besucht er die Terrasse in unserem Abendgarten, wo immer ein Schälchen mit Futter für die zornige rote Katze wartet. Am späten Abend, dann wenn es bereits dunkelt, kommt der Igel und nascht.

Halten wir uns dann auch noch dort auf, grunzt er laut und ärgerlich, lässt sich aber von seinem Vorhaben nicht abbringen. Lieber nimmt er einen Umweg in Kauf. Leider zog die Futterquelle nicht nur den willkommenen Igel an, sondern auch unwillkommene Schädlinge.Zorro ärgert sich über einen Igel © H. Brune

So bekommt die Katze am Morgen ihr Schälchen Milch, das schnell leergeschlabbert ist und wird ansonsten von Cornelia im Stall versorgt und dann gibt es ja noch Mäuse im Garten.

Als Kind sah ich zum ersten Mal einen Igel in der elterlichen Scheune. Der Herbstwind hatte in einer Ecke ein Häuflein Blätter zusammengeweht. Das schien dem Igel als Winterquartier gerade recht zu sein. Mein Vater entdeckte ihn, als er die Blätter wegfegen wollte.

Schnell rief er uns Kinder herbei. Psst, den Zeigefinger auf dem Mund gelegt, mahnt der Vater zum Leise sein. Vorsichtig, auf Zehenspitzen, kamen wir näher. Wir wollten das Igelchen ja nicht wecken. Staunend sahen wir eine braune, geheimnisvolle Stachelkugel, die sich kaum von der Farbe des Herbstlaubes unterschied. Die hellen Spitzen der Stacheln machten die Igel kenntlich.

Mein Vater deckte wieder sorgsam Laub über ihn und schickte uns weg. Eines Tages im Frühjahr war der Igel verschwunden, er ging seiner Arbeit nach, der Schneckenjagd.

Hinweise und Links zum Umgang mit schwachen Igeln finden Sie z. B. auf dieser Seite des Kreises Gütersloh. Der Igel wurde in 2009 auch zum ‘Wildtier des Jahres’ erklärt. Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des NABU.

Montag, 1. Februar 2010

Ungewöhnlicher Vogelbesuch am Hof

Am Wochenende tauchte in der Wiese am Garten, in der wir gestern die im Schnee tobenden Pferde gezeigt hatten, ungewöhnlicher Besuch auf: Eine ganze Kette von Rebhühnern!

Zwar gibt es im Umkreis von ca. 1.000 Meter um unseren Hof  mindestens zwei Rebhuhnpaare, Rebhühner im Schnee © H. Brunedie in den letzten Jahren immer wieder Jungvögel hochgebracht haben.

Normalerweise sieht man sie aber nie so nahe an Häusern, sondern eher auf abgelegenen Feldwegen oder im Herbst mitten auf den Äckern. Auch dort sind sie aber eigentlich nur zu bemerken, wenn sie von irgendetwas aufgeschreckt wurden und als komplette Kette unglaublich synchron in den Himmel aufsteigen.

Um so überraschter waren wir, als uns am Sonntag die zwölf aufgeplusterten Vögel in Schnee und Sonnenschein vor die Kamera liefen. Übrigens kann man Rebhühner auch auf große Entfernung recht sicher von Fasanen unterscheiden, Rebhühner im Schnee © H. Brune weil man eigentlich nie so viele Fasane in einer Gruppe zu sehen bekommt. Auch sind die Rebhühner kleiner, irgendwie rundlicher und das Gefieder etwas rötlicher.

Dem Rebhuhn ist in der Wikipedia ein recht langer Artikel gewidmet. Leider ist seine Verbreitung in den letzten Jahrzehnten in Deutschland, aber auch in weiten Teilen Europas, sehr zurück gegangen. Eine wesentliche Ursache sind offenbar die starken Veränderungen, die es in der Landwirtschaft gegeben hat: Immer größere Flächen verringern die Anzahl der Feldwege, Hecken und Ackerränder, die der bevorzugte Lebensraum des Rebhuhns sind.

Sonntag, 31. Januar 2010

Die Pferde hatten ihre Freude am frischen Schnee

Nachdem uns auch am heutigen Sonntagmorgen eine frische Schneedecke von einigen Zentimetern Dicke erfreute kam als Krönung am Nachmittag noch gelegentlich die Sonne durch. Zu dieser Zeit wurden gerade die drei Pferde auf ihre Wiese gebracht. Und hier sieht man das Ergebnis:

Die Pferde im Neuschnee © H. Brune [Klicken Sie auf das Bild, um es in Groß zu sehen]

Nachdem die Pferde ein paar Runden gedreht hatten mussten sie sich erst einmal alle ausführlich im Schnee wälzen. Der kleine Ronny und die rote Forny schaffen dabei komplette Drehungen über den Rücken. Nur der große, schwarze Gaylord bleibt immer kurz vor dem Überschlag hängen: offenbar ist sein Rücken dann doch zu breit.

Dafür rudert er mit seinem gewaltigen Haupt im Schnee herum, die weißen Plaggen hängen danach in seiner Mähne und sein von der Anstrengung heißer Atem bildet dicke Wolken an seinen Nüstern.

Alle drei hatten jedenfalls offensichtlich jede Menge Spaß mit der frischen weißen Masse auf ihrem gewohnten Geläuf.