Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten:
Seit einiger Zeit wächst in dem lichten Wäldchen bei uns eine Salomonssiegelstaude. Sie scheint sich dort wohl zu fühlen, denn sie gedeiht prächtig.
Salomonssiegel sind Maiglöckchen, Liliengewächse. Andere Bezeichnungen für sie: Weißwurz, Springwurz. Sie liebt halbschattige, lichte Trockenwälder und ist hier und da in der freien Natur anzutreffen. Ich weis es nicht, vermute aber, dass sie unter Naturschutz steht.
Auffällig sind die anmutig gebogenen Blattstiele, von denen rechts und links breite Blätter abgehen. Die weißgrünen Blüten sind allgemein unscheinbar und unter den Blättern versteckt.
Es gibt verschiedene Sorten: Die vielblütige Polygonatum multiflora. Diese wächst bei uns, gut 60cm hoch werdend. Die wohlriechende oder echte Weißwurz, Polygonatum odoratum, ist etwas niedriger im Wuchs, ca. 40 cm hoch und die seltenste.
Es gibt Sorten mit panaschierten (gestreiften) Blättern, aufrecht stehende mit schmalen Blättern, so dass die Blüten besser sichtbar sind. Für mich liegt der Zauber des Salomonsiegel in seinen geschwungenen Blattrispen.
Die Pflanze enthält herzwirksame Inhaltsstoffe, wird aber nicht in der Herzmedizin verwandet.
Mythos: Dem Volksglauben nach soll es die Springwurz seien, die geheime, verschlossene Türen zu unendlichen, unterirdischen Schätzen öffnet und in Trocken Zeiten Quellen, sogar aus Felsgestein, entspringen lässt.
Namensgeber ist übrigens der sagenhafte, biblische König Salomon. Der abgestorbene Stängel hinterlässt auf dem Wurzelstock eine runde wulstige Narbe, die dem Siegel des Königs ähneln soll.
In der Blumensprache: Das höchste und tiefste Gefühl für mich ist, dass ich von dir weis.
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