Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten:
In jeder Nacht, in der Dunkelheit, gehen die Engel über die Erde. Sie gehen und schauen ob alles in Ordnung, Ruhe und Frieden ist. Und überall wo sie in der freien Natur oder in den Gärten, auf ein Marienblümchen treffen, küssen sie es.
Das Marienblümchen mit seinem weissen Blütenkranz, schimmert sanft in der Nacht und die Engel mit ihren Engelaugen übersehen sowiso nichts.
Also die Engel schenken dem Marienblümchen einen Kuss. Aus lauter Freude darüber, errötet das Blümlein leicht und ein Hauch dieses Errötens bleibt an seinen Blütenspitzen zurück. So kommt es das jedes neue Marienblümchen diese rosa Spitzen zeigen kann,
Marienblümchen, auch Gänseblümchen genannt, bevölkern unsern Rasen. Ich weiß, auf einen ordentlichen englischen Rasen gehören keine Gänseblümchen. Ich kenne einen Gartenbesitzer, der sie in seinem Garten mit der Pinzette auszupft. Er verjagt sogar die Amseln, weil sie auf der Jagd nach Engerlingen seinen Garten zu sehr lüpfen. Aber ich liebe sie.
Unser Rasen ist sowieso nicht englisch. Wühlmausgänge und Maulwurfshügel führten zu leicht unterschiedlichen Höhenverhältnissen. In dem Schatten der hohen Blutbuchen hat sich Moos angesiedelt. Nach den Gänseblümchen und auch mit ihnen, blüht gelb der kriechende Hahnenfuß. Sie schaffen das trotz Rasenmäher.
Das hört sich jetzt alles nach Wildnis und Unkraut an und doch strömt gerade dieser Rasen eine unbändige Freude aus. Im Sonnenschein strahlen die Marienblümchen um die Wette. Fast blendet das leuchtende der Sonne zugewandte Weiß, den Blick. Alles vermittelt Kraft und Stärke und Lebenslust.
Es tut einfach gut, von einem geschütztem Plätzchen aus, dieses Leuchten und Strahlen in sich hineinfließen zu lassen. Versuchen sie es einfach einmal.
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