Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten oder ihren reichen Erinnerungen. Die heutige Geschichte kommt noch aus der Herbstzeit:
In der Wiese neben dem Garten blühten im Sommer einige Disteln. Irgendwie sind sie nicht rechtzeitig abgemäht worden und konnten so zur Samenreife gelangen.
In kleinen wolligen Nestchen versteckt, wird der Samen vom Herbstwind nun über Land getragen.
Nach des Tages Arbeit sitze ich und schaue Gedankenverloren durchs Fenster. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die Blätter der Birken hinten im Garten in Goldlicht, darüber spannt sich ein blaugrauer Himmel und plötzlich schwebt so ein Distelwölkchen gemächlich durch die Luft dahin.
Steigt mal höher, mal sinkt es etwas herab, ein bisschen nach rechts, ein bisschen nach links, ganz so als hielte es Ausschau nach dem besten Platz zum Landen.
Es braucht einen guten Platz zum Landen, damit sein Samen keimen und wachsen kann.
Erwische ich so ein Pflänzchen wird es natürlich sofort herausgerissen. Aber ein Pflänzchen ist doch übersehen worden. Neben der hohen schwarzen Vogeltränke am Teich hat es sich richtig breit gemacht. Die Blattrosette weist inzwischen einen Durchmesser von 130cm auf.
Im nächsten Jahr wird diese Eselsdistel einen kräftigen Stängel empor schieben, an dem sich dann die schönsten Blüten bilden. Wie dicke, gestutzte, lilafarbene Pinsel sehen sie aus und sind wahre Insektenweide. Dem Mythos nach benutzen Pflanzenelfen die Distelwolle als Reisegefährt. Pflanzenelfen, die sich um das Wohl der Pflanzen im Garten kümmern. Wie gut, dass ich eine Distel übersehen habe.
Schon früher haben wir die Disteln in der Wiese in unserem Blog behandelt. Auch die Eselsdisteln im Speziellen haben wir bereits einmal mit einem Blogeintrag bedacht.
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