Montag, 28. Juni 2010

Elisabeths Gartengeschichten: Vergissmeinnicht

Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten. In dieser Geschichte geht es um das Vergissmeinnicht, welches inzwischen zwar weitgehend verblüht ist, aber unseren Garten auch in diesem Jahr wieder völlig blau gefärbt hat:

Himmelblaue Blütenwolken schweben über den Gartenbeeten. Sie haben sich richtig gut ausgesät im letzten Jahr, die Vergissmeinnicht. Das feuchte Frühjahr ließ sie sich prächtig entwickeln, zum Glück, denn der harte Winter setze den Rosen sosehr zu, dass sie ganz von unten wieder austreiben mussten. E. Brune © H. Brune

So sind die Vergissmeinnicht willkommene Lückenfüller. In dem großen Rosenbeet mit dem gemütlich auf einer dicken Kugel sitzendem Engel, schwebten über dem Vergissmeinnichthimmel, mit feinen weißen Blütenköpfen, die Dichternarzissen, wie kleine Wölkchen. Ein anmutiges Bild.

Besonders lange haben sie geblüht in diesem Jahr, dem kalten, nassen Mai ist das zu verdanken. Aber jetzt ist ihre Zeit vorbei. Es ist nötig sie aus den Beeten zu entfernen. Die stark zurückgefrorenen Rosen werden durch sie im Neuaustrieb behindert.

Auf abseits gelegenen Beeten lasse ich einige Pflanzen zur Samenreife gelangen. Diesen arbeite ich dann wieder in den Boden ein und bald keimen dort die neuen Pflänzchen. Vergissmeinnicht sind zweijährige Pflanzen, dass heißt sie blühen erst im Jahr nach der Aussaat. Bis zum Winterbegin ist es gut, wenn sie sich kräftig entwickelt haben. Im nächsten Frühjahr lassen sie sich bei Bedarf verpflanzen, um Beetlücken zu schließen.

Es gibt eine hübsche kleine Geschichte zu erzählen, wie das Schneeglöckchen zu seinem Namen kam: Der Himmel war ganz traurig darüber, dass die Menschen auf der Erde fast immer mit gesenkten Köpfen gingen. Traurig sahen sie auf ihre Füsse herab, allenfalls betrachteten sie ein paar Blumen am Wegesrand. Niemand nahm das leuchtende Blau des Himmels am Tag, über den hier und da ein paar weiße Wölkchen segelten, noch den dunkelsamtenen, mit goldenen Sternen bestickten Nachthimmel wahr. Vergissmeinnicht © H. Brune

In seinem Kummer besprach sich der Himmel mit den Engeln. Diese wussten Rat. Sie riefen die Pflanzenelfen herbei und eine neue Blume wurde kreiert. Eine Blume mit himmelblauen, kleinen Blüten und in jeder Blüte saß in der Mitte ein kleines goldenes Sternlein. Was meint ihr wohl wie hieß der Name dieser neuen Pflanze? Nun, sie hieß Vergissmeinnicht.

Vergissmeinnicht den Himmel.

So hatten alle traurigen, kopfhängerischen Menschen das Abbild des Himmels vor Augen und ihre Traurigkeit verwandelte sich in Freude.

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