Zur Zeit scheint die Zeit der Entenrettungen zu sein, fast jeden Tag findet man im Internet Berichte von heldenhaften Polizisten und Feuerwehrleuten, die jungen Entenfamilien, die sich in unmöglichen Situationen befinden, in die Freiheit helfen. Hier zum Beispiel der Bericht einer Entenrettung von der Autobahn A1. Manchmal hat man fast den Verdacht die Entenmütter suchten sich bewusst Verstecke für ihr Gelege, bei denen sie auf menschliche Hilfe für nach Nachwuchs angewiesen sind. So brüten an der Universität Bielefeld seit Jahren Enten in den abgeschlossenen Innenhöfen, wo sie jedes Mal mit samt den Kleinen eingefangen und herausgetragen werden müssen.
Seit gestern können wir uns jedenfalls auch Entenretter nennen, und das kam so: Als wir abends noch Einkäufe am Café ausluden hörte man vom Teich das typische aufgeregte Piepsen von Entenjungen, die sich zu weit von der Mutter entfernt haben. Nun ist das zunächst nicht weiter ungewöhnlich, die kleinen neugieren Kerlchen geraten halt manchmal auf ihren Exkursionen einen Moment in Panik, wenn sie die Mutter nicht sofort wieder finden.
Hier war das Gepiepse aber viel lauter und wollte überhaupt nicht mehr enden. Neugierig geworden schauten wir uns das Geschehen einmal an: Auf den ersten Blick war nur eine Ente mit zwei Jungen zu erkennen, die aufgeregt hin und her schwamm. Schließlich entdeckten wir den Grund für den Tumult: neun (9!) der Jungen waren in den kleinen Schacht gefallen, durch den das Wasser den Teich verlässt:
In den Schacht fällt das Wasser über einen Miniturwasserfall etwa 30 Zentimeter. Ob die entdeckungslustigen Entchen einfach mal ausprobieren wollten was es da unten zu sehen gibt? Jedenfalls kamen sie nicht wieder aus eigener Kraft heraus und so mussten wir sie befreien. Die kleinen Flaumbälle ließen sich nicht gerne packen und waren während des kurzen Transports wie paralysiert. Aber sobald sie Wasser unter sich spürten und merkten, dass sie frei waren zogen sie wie kleine Schnellboote mit voller Geschwindigkeit von dannen.
Und sofort zeigte sich auch die Treue der Entenmutter, die sich zwar vor uns zurück gezogen hatte, auf das Piepsen der Kleinen aber sofort wieder auftauchte, so dass alle Jungen wieder zu ihr fanden. Am Ende war dann die zwölfköpfige Entenfamilie glücklich vereint.
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