Jede Woche schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten.
Rotkehlchen sind freundliche, gesellige und zutrauliche Vögelchen. Eines zumindest lebt im Gebüsch im Abendgarten und sitzt oft auf dem hölzernen Terrassentisch vor meiner Gartentür. Gerade auch in der Sommerzeit, wenn wir draußen frühstücken können und gelegentlich kleine Bröckchen Brot herunterfallen.
Das Rotkehlchen weis das und sucht sich die abgefallenen Brotkrumen als Mahlzeit. Es lässt sich auch nicht stören, wenn ich ziemlich nahe, ca. 1 Meter Abstand, an ihm vorbei gehe. Es beobachtet mich nur aufmerksam mit seinen runden dunklen Augen und seine schönen roten Brustfedern leuchten. So sind wir Freunde geworden, das Rotkehlchen und ich.
Zur Verdauung fliegt es auf die braune, getöpferte Mädchenfigur und verziert sie mit weißen Klecksen. Eines späten Nachmittags, ich hatte neue Sorten Schneeglöckchenzwiebeln in die Erde gesteckt, biege ich Nachschub holend um die Lorbeerhecke, höre lautes Vogelgeschrei, bleibe verdutzt stehen.
Da steht doch das sanfte Rotkehlchen, überaus zornig, mit weit gespreizten Flügeln und dick aufgeplusterten Federn auf dem roten Sandsteinplatten und hat offensichtlich mit jemandem um ein besonders fettes Exemplar von Ohrenkneifer gekämpft. Dieser versucht sich eiligst in Sicherheit zu bringen.
Aber das Rotkehlchen ist schneller und erwischt ihn direkt vor meinen Füssen doch noch. Obwohl ich dem kleinen Vogel den saftigen Bissen gönne, tut es mir doch ein wenig leid. Ohrenkneifer sind wichtige Helfer für uns Menschen bei der Blattlausbekämpfung im Garten.
Mit Holzwolle gefüllte und umgekehrt aufgehängte Blumentöpfe bieten ihnen gute, sichere Verstecke.
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