Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten. In der heutigen Geschichte geht es um Kindheitserlebnisse, die unvergesslich sind:
Jetzt kommt wieder die Zeit der Bratäpfel. Sie gehören einfach zum Herbst dazu. Allein bei dem Klang des Wortes läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Erinnerungen an meine Kindheit kommen hoch.
Meine Großmutter hat oft im Backofen des Küchenherdes, der sogenannten Kochmaschine, Bratäpfel für uns gebacken. Dieser Ofen, ständig mit Holz gefüttert, beheizte zugleich die ganze Küche. Das Knacken des Holzes und der Feuerschein, der beim Nachlegen durch die geöffnete Herdtür auf den Küchenboden fiel, schaffden eine gemütliche, anheimelnde Atmosphäre. Bei niedrigen Temperaturen schmorten die Äpfel langsam vor sich hin, bis sie bräunlich verfärbt und gar waren.
Wir Kinder saßen indessen mit baumelnden Beinen auf der langen Küchenbank aus Holz und harrten der Dinge, während uns ein verführerischer Duft in die Nase stieg. Der ausgetreten Saft der Äpfel, durch seinen Zuckergehalt karamellisiert, brachte ein zusätzliches Geschmackserlebnis. Oh, wie wir es genossen!
Kerstins Bratäpfel dagegen sind ganz anders, aber nicht minder köstlich. Sie nimmt Boskopäpfel – ein gewissen Säuregehalt verbessert das Aroma – sticht das Kerngehäuse aus und füllt das entstandene Loch mit ihrer eigenen speziellen Rezeptur.
Den so vorbereiteten Apfel gart sie und serviert ihn mit einer leckeren Vanillesauce und selbstgebackenem Gewürzkuchen.
Weitere Informationen zu den Bratapfelessen im Café finden Sie hier.