Samstag, 3. Juli 2010

Manche Rose übertreibt

Beim morgendlichen Fotorundgang durch den Garten fiel uns heute ein großer abgeknickter Zweig an der Rose Moonlight auf. Offenbar hat es die Rose bei der Blütenbildung so sehr übertrieben, dass sie ihre eigene Last nicht mehr (er)tragen konnte. Und dabei stehen uns die angekündigten Unwetter doch noch bevor. Wir haben dann versucht das Beste daraus zu machen:

Rose Moonlight H. Brune So haben wir wenigstens eine schöne Tischdeko, für die wir sonst unsere Rosen nicht so häufig opfern:)

Freitag, 2. Juli 2010

Elisabeths Gartengeschichten: Kohlmeisen

Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten. In dieser Geschichte geht es um die Singvögel, die unseren und andere Gärten bevölkern:

Im Sommer nehmen wir sie kaum wahr, die munteren Gesellen, die so fleißig unseren Garten von Raupen und Blattläusen befreien. Im Winter sehen wir sie leicht und oft.

Sie turnen im kahlen Geäst herum, suchen in den Fensternischen nach Spinnen und Käfern und bevölkern unsere Futterplätze. Im beginnenden Frühjahr machen uns ihre Zizibe - Zizibe Rufe darauf aufmerksam, das die kalte Jahreszeit bald vorbei ist. E. Brune © H. Brune

Diese hübschen, nützlichen Vögel brauchen natürlich Nistplätze. Dabei scheuen sie auch nicht vor ungewöhnlichen Orten zurück. Christinas Mann hat hinter der Garage, an einem überdachten Platz, 4 Autoreifen mit Felgen übereinander gestapelt und gerade diese hielten die Meiseneltern für den idealen Nistplatz. Durch die Felgenöffnungen flogen sie hinein und bauten aus Moos, Halmen und Haaren ein kleines weiches Nestchen.

Es dauerte nicht lange und sieben Eier lagen im Versteck. Sieben Eier sind für eine kleine Vogelmutter ganz schön viel, um sie zu bebrüten. Nach der üblichen Brutzeit ertönte aus sieben Vogelbabykehlen der Schrei nach Futter. Dieses Schreien hörten nicht nur die Vogeleltern nein, es hörten auch die Katzen aus Nachbars Garten. In der Nacht kamen sie geschlichen und angelten mit langen Pfoten und spitzen Krallen nach den Meisenkindern. Leider konnten sie zwei erwischen.

Christina sah am andern Morgen die Bescherung mit Entsetzen. Seitdem deckt sie tagsüber die  beiden hinteren Löcher, unter die sie das Nest geschoben hat, zu. Am Abend für die Nacht auch die beiden vorderen. Des Morgens, wenn sie die Vogelkinderstube aufsucht, um Abdeckung fortzunehmen, warten die Vogeleltern bereits mit aufmerksamen Augen und Futter im Schnabel im nächsten Baum. Kohlmeise © H. Brune

Auf diese Weise sind fünf süße Meisenkinder groß geworden. Mein Gartenfreund, der in einer Siedlung mit wunderhübschen Gärten wohnt, erzählt, dass bei ihm wenig Singvögel zusehen sind. Katzen, Elstern und Krähen räubern die Nester aus. Leider stehen die räuberischen Vögel unter Schutz. Vielleicht sollte man mal eine Nistbaukasten Aktion starten. In Nistkästen sind die Vögel sicher.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Die Entenrettung

Zur Zeit scheint die Zeit der Entenrettungen zu sein, fast jeden Tag findet man im Internet Berichte von heldenhaften Polizisten und Feuerwehrleuten, die jungen Entenfamilien, die sich in unmöglichen Situationen befinden, in die Freiheit helfen. Hier zum Beispiel der Bericht einer Entenrettung von der Autobahn A1. Manchmal hat man fast den Verdacht die Entenmütter suchten sich bewusst Verstecke für ihr Gelege, bei denen sie auf menschliche Hilfe für nach Nachwuchs angewiesen sind. So brüten an der Universität Bielefeld seit Jahren Enten in den abgeschlossenen Innenhöfen, wo sie jedes Mal mit samt den Kleinen eingefangen und herausgetragen werden müssen.Enten © H. Brune

Seit gestern können wir uns jedenfalls auch Entenretter nennen, und das kam so: Als wir abends noch Einkäufe am Café ausluden hörte man vom Teich das typische aufgeregte Piepsen von Entenjungen, die sich zu weit von der Mutter entfernt haben. Nun ist das zunächst nicht weiter ungewöhnlich, die kleinen neugieren Kerlchen geraten halt manchmal auf ihren Exkursionen einen Moment in Panik, wenn sie die Mutter nicht sofort wieder finden.

Hier war das Gepiepse aber viel lauter und wollte überhaupt nicht mehr enden. Neugierig geworden schauten wir uns das Geschehen einmal an: Auf den ersten Blick war nur eine Ente mit zwei Jungen zu erkennen, die aufgeregt hin und her schwamm. Schließlich entdeckten wir den Grund für den Tumult: neun (9!) der Jungen waren in den kleinen Schacht gefallen, durch den das Wasser den Teich verlässt:

Entenjunge © H. BruneIn den Schacht fällt das Wasser über einen Miniturwasserfall etwa 30 Zentimeter. Ob die entdeckungslustigen Entchen einfach mal ausprobieren wollten was es da unten zu sehen gibt? Jedenfalls kamen sie nicht wieder aus eigener Kraft heraus und so mussten wir sie befreien. Die kleinen Flaumbälle ließen sich nicht gerne packen und waren während des kurzen Transports wie paralysiert. Aber sobald sie Wasser unter sich spürten und merkten, dass sie frei waren zogen sie wie kleine Schnellboote mit voller Geschwindigkeit von dannen.

Und sofort zeigte sich auch die Treue der Entenmutter, die sich zwar vor uns zurück gezogen hatte, auf das Piepsen der Kleinen aber sofort wieder auftauchte, so dass alle Jungen wieder zu ihr fanden. Am Ende war dann die zwölfköpfige Entenfamilie glücklich vereint.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Zeit für Experimente

An den Wegesrändern blüht jetzt wieder das Mädesüß. Dieses Rosengewächs haben wir im letzten Jahr zum ersten Mal verwendet um daraus eine Torte herzustellen.

Mädesüß H. Brune An diesem Wochenende müsste das auch wieder möglich sein, denn mit den Hochsommertemperturen blüht dieses intensiv nach Honig und Mandeln duftende Wildkraut jetzt sehr schnell auf. Vielleicht können wir unser selbst entwickeltes Rezept noch etwas verbessern, auch wenn das Ergebnis im letzten Jahr schon sehr zufriedenstellend war. Wenn es so weit ist und die Torte in der Kühlung steht werden wir das über Twitter vermelden:)

Dienstag, 29. Juni 2010

Jagdszenen aus Oldendorf

Die neu auf unserem Hof aufgetauchten Kaninchen haben offenbar Nachwuchs bekommen! Jedenfalls sieht man nun in den Gartenteilen an der oberen Hofeinfahrt häufig ein winziges keckes Kaninchen. Kaninchen © H. Brune

Möglicherweise ist es nicht nur eines, aber bisher haben wir noch nie zwei zur gleichen Zeit beobachten können.

Das Kaninchen fühlt sich hier offenbar sehr wohl und auch sehr sicher: es kann von Beetinsel zu Beetinsel huschen und bei ganz großer Not schnell in die nahen Brennnesseln am Bach flüchten.

Das macht Zorro ganz irre.

Er ist sowieso nicht gut auf die Kaninchen zu sprechen, die ihn seit Jahren bei den abendlichen Spaziergängen ärgern, in dem sie im Industriegebiet frech auf der Straße sitzen und cool abwarten, bis sich Zorro ganz nahe heran geschlichen hat. Hund © H. Brune

Dann verschwinden sie ohne Mühe hinter einem der Zäune und bleiben wenige Meter entfernt – aber unerreichbar für den schwarzen Jäger – sitzen. Der Hund empfindet das vermutlich als grobe Respektlosigkeit.

Auf der anderen Seite ist der Jagdtrieb einfach zu ausgeprägt, als dass er sie einfach ignorieren könnte. Also schleicht er nun jeden Morgen (und Abend) vorsichtig zur Hofeinfahrt und schiebt sich langsam durch die Beete. Aber das Kaninchen kennt ihn inzwischen und sitzt nur noch demonstrativer mitten auf dem Rasen, wo es eine gute Übersicht hat. Ein echtes Katz-und-Maus-Spiel….

Montag, 28. Juni 2010

Elisabeths Gartengeschichten: Vergissmeinnicht

Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten. In dieser Geschichte geht es um das Vergissmeinnicht, welches inzwischen zwar weitgehend verblüht ist, aber unseren Garten auch in diesem Jahr wieder völlig blau gefärbt hat:

Himmelblaue Blütenwolken schweben über den Gartenbeeten. Sie haben sich richtig gut ausgesät im letzten Jahr, die Vergissmeinnicht. Das feuchte Frühjahr ließ sie sich prächtig entwickeln, zum Glück, denn der harte Winter setze den Rosen sosehr zu, dass sie ganz von unten wieder austreiben mussten. E. Brune © H. Brune

So sind die Vergissmeinnicht willkommene Lückenfüller. In dem großen Rosenbeet mit dem gemütlich auf einer dicken Kugel sitzendem Engel, schwebten über dem Vergissmeinnichthimmel, mit feinen weißen Blütenköpfen, die Dichternarzissen, wie kleine Wölkchen. Ein anmutiges Bild.

Besonders lange haben sie geblüht in diesem Jahr, dem kalten, nassen Mai ist das zu verdanken. Aber jetzt ist ihre Zeit vorbei. Es ist nötig sie aus den Beeten zu entfernen. Die stark zurückgefrorenen Rosen werden durch sie im Neuaustrieb behindert.

Auf abseits gelegenen Beeten lasse ich einige Pflanzen zur Samenreife gelangen. Diesen arbeite ich dann wieder in den Boden ein und bald keimen dort die neuen Pflänzchen. Vergissmeinnicht sind zweijährige Pflanzen, dass heißt sie blühen erst im Jahr nach der Aussaat. Bis zum Winterbegin ist es gut, wenn sie sich kräftig entwickelt haben. Im nächsten Frühjahr lassen sie sich bei Bedarf verpflanzen, um Beetlücken zu schließen.

Es gibt eine hübsche kleine Geschichte zu erzählen, wie das Schneeglöckchen zu seinem Namen kam: Der Himmel war ganz traurig darüber, dass die Menschen auf der Erde fast immer mit gesenkten Köpfen gingen. Traurig sahen sie auf ihre Füsse herab, allenfalls betrachteten sie ein paar Blumen am Wegesrand. Niemand nahm das leuchtende Blau des Himmels am Tag, über den hier und da ein paar weiße Wölkchen segelten, noch den dunkelsamtenen, mit goldenen Sternen bestickten Nachthimmel wahr. Vergissmeinnicht © H. Brune

In seinem Kummer besprach sich der Himmel mit den Engeln. Diese wussten Rat. Sie riefen die Pflanzenelfen herbei und eine neue Blume wurde kreiert. Eine Blume mit himmelblauen, kleinen Blüten und in jeder Blüte saß in der Mitte ein kleines goldenes Sternlein. Was meint ihr wohl wie hieß der Name dieser neuen Pflanze? Nun, sie hieß Vergissmeinnicht.

Vergissmeinnicht den Himmel.

So hatten alle traurigen, kopfhängerischen Menschen das Abbild des Himmels vor Augen und ihre Traurigkeit verwandelte sich in Freude.