Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten:
In der frühen, sehr frühen Morgendämmerung, gehe ich zum Briefkasten um die Zeitung zu holen. Auf Strümpfen gehe ich, die Steine des Weges sind trocken, so wenig hat es getaut in dieser Nacht.
Sie sind trocken, obwohl der Wetterbericht immer wieder von Deutschland überquerenden Regenbändern spricht. Bei uns hat keines gequert, obgleich bei unserem leichten Boden, können wir gut ein paar Schauerbänder brauchen.
Falls es jemand interessiert, warum ich so früh aufstehe, am Freitagmorgen, ich stehe so früh auf, weil ich an diesem Tag Brot für Kerstins Cafe backe.
Vor Beginn der Arbeit ermuntere ich mich mit einer Tasse Kaffee und etwas Zeitungslektüre. Ich bin süchtig nach dem Fortsetzungsroman, fast geniere ich mich es zu gestehen.
Nach der langen Vorgeschichte komme ich zu dem was ich eigentlich erzählen will. Ich öffne die Haustür, atme tief die frische, duftende Morgenluft ein, trete auf die Terrasse hinaus, blicke nach links und ein zauberhaftes Bild eröffnet sich mir.
Auf dem kleinen Rasen im Abendgarten, ist ein größeres ovales Rasenstück seit Wochen nicht gemäht worden. Es wurde nicht gemäht, damit die frühen Narzissen die dort geblüht haben, in Ruhe ihre Blätter ausreifen und ihre Zwiebeln Kraft für das Blühen im nächsten Jahr sammeln können.
Natürlich wachsen und blühen dort auch Löwenzahnpflanzen, da mein Garten naturnah geführt wird. Aus den Löwenzahnblüten entwickeln sich Pusteblumen und ebendiese schienen sich abgesprochen haben, alle auf einmal ihre Pusteblumenköpfe zu zeigen.
Steil aufgerichtet standen die Stängel und hielten zu Dutzenden ihre filigranen Bälle ins zögernde Morgenlicht. Ein märchenhafter Anblick der mich fröhlich auf den Tag einstimmte.