Samstag, 26. Dezember 2009

Und der schöne Schnee ist wieder fort

Dieses Jahr können wir uns nicht beschweren: Am Heiligen Abend war bei uns in Borgholzhausen noch alles weiß, hier ein Beweisfoto mit Hund. Clematis unter Schnee © H. Brune Für die kleinen Neffen und Nichten war dies buchstäblich die erste weiße Weihnacht.

Inzwischen hat der Regen den Schnee weitgehend weggewaschen oder die festgefahrenen Reste in spiegelglatte Flächen verwandelt. Der gestrige 1. Weihnachtstag wird uns daher als ein Tag mit besonders unangenehmem Wetter in Erinnerung bleiben. Was gibt es scheußlicheres als Regen bei knapp 0°, der auch noch vom Wind durch die Kleidung gedrückt wird?

Da erinnern wir uns doch lieber noch etwas an unseren verschneiten Garten und noch ein Bild, welches während dieser Zeit aufgenommen wurde. Es zeigt die trockenen Fruchtstände der Clematis mit dicken Schneehauben.

Freitag, 25. Dezember 2009

Die Buchfinken am Futterhäuschen

Der Wintereinbruch am vergangenen Wochenende mit seinen drastischen Minustemperaturen und den wenigstens 10 Zentimetern Schnee hat uns Buchfink Weibchen © H. Brune (und offenbar auch vielen Anderen) einen guten Vorwand geliefert endlich mit der Fütterung der Singvögel im Garten zu beginnen. Da man ja regelmäßig in den Medien ermahnt wird nicht zu früh zu füttern haben wir jetzt immer ein schlechtes Gewissen Futter anzubieten, so lange noch alles grün ist. Und in Wirklichkeit brauchen die kleinen Zwitschermänner vermutlich auch noch gar kein Futter, da es immer noch genügend Nahrung gibt.

Aber da es so viel Freude bereitet zuzusehen, wie Amseln, Finken, Spatzen, Rotkehlchen, manchmal sogar Türkentauben oder ein Specht sich am Futterhäuschen sammeln wollen wir uns nicht zu sehr zügeln und nehmen auch unerwartete Folgen des Fütterns in Kauf.

Besonders häufig sind an den Futterstellen in unserem Garten die Buchfinken zu beobachten. Im Bild ist ein weibliches Exemplar zu sehen, welches sich am vergangenen Sonntag gegen die Kälte dick aufgeplustert hat und im Geäst auf eine Gelegenheit wartet, um zum nächsten Futterflug zu starten. Die weiblichen Buchfinken sind im Vergleich zu den Männchen eher unauffällig gefärbt. Bilder der deutlich farbenprächtigeren Männchen findet man z. B. in der Wikipedia.

Die Buchfinken müssen sich in der Rangfolge am Futterhäuschen nicht nur hinter den ruppigen Amseln einreihen, auch die flinken Meisen scheinen ihnen oft die Schau zu stehlen. Und wenn sich erst der kleine Trupp Türkentauben breit macht müssen sowieso alle anderen weichen. Allerdings sind die Finken nicht so ängstlich wie die größeren Vögel und nutzen die Zeit, die nach einer Störung entsteht, bis die kräftigeren Konkurrenten sich wieder herantrauen.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Elisabeths Geschichten: Das Christkind

Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten oder ihren reichen Erinnerungen. Heute geht es erneut um frühere Weihnachtsbräuche auf dem Land:

Nun kommt es bald das Christkind - Heute abend schon - Wieviel Kinder warten sehnsüchtig darauf.

Warten auf dieses geschlechtsneutrale, ewig kindliche Wesen im Sternenkleid. Dieses freundliche, liebevolle Wesen, das alle Kinderwünsche erfüllen kann. E. Brune © H. BruneNur sehen, sehen kann man es nicht.

In meiner Kindheit ritt es noch mit dem Eselchen über Land. Von einem Bauernhof zum anderen. Weil die Wege weit waren und der Gaben so viele brauchte das Eselchen unterwegs eine Stärkung.

Mit Vaters Hilfe suchten wir Kinder eine Runkelrübe aus, wuschen sie und legten sie mit etwas Heu vor die Deelentür. Runkelrüben sind eine besondere Delikatesse für das Eselchen. Jedes Mal sahen wir sie angeknabbert und das Heu war ganz verschwunden.

Aber Spuren, Hufspuren im Schnee, konnten wir nie entdecken. Wochen vor dem Fest verfassten wir Wunschzettel, in unserer besten Handschrift, malten Bildchen dazu und deponierten sie auf der Fensterbank im Flur.

Am nächsten Morgen fanden wir nur noch einen silbernen Lamettastreifen, vom Christkind hinterlegt, zum Zeichen, dass es persönlich vorbei gekommen war, die Wunschzettel abzuholen.

Nun brach die lange Zeit des Wartens an, warten auf den 'Heiligen Abend'. Meine Mutter verschloss am Abend vorher die Tür der guten Stube - damals gab es sie noch die 'Gute Stube' - damit das Christkind ungestört seine Gaben aufbauen konnte. Wir Kinder hingen den ganzen Tag vor dem Schlüsselloch um einen Blick von dem Wunderbaren zu erhaschen, aber nie sahen wir etwas.

Meine Mutter tröstete: Christuskind © H. Brune"Wenn ihr groß seid könnt ihr das Christkind sehen". Wie hoffte ich darauf. Als ich groß war, hatte ich längst begriffen; nie werde ich das Christkind sehen. 

Den Zauber und das Geheimnisvolle dieser Kindheitsweihnachten umwebt das Fest für immer mit einem märchenhaften Glanz. Die Kinder von heute können per Post mit dem Christkind in Verbindung treten. Es antwortet sogar. Anschrift:

An das Christkind
Weihnachtspostfiliale
16798 Himmelpfort

Wer hat sie erfunden, die Figur des Christkindes? Sie ist ja nicht mit dem Christuskind gleichzusetzen, dessen Geburtstag wir heute feiern. Im Autoradio als Quizfrage gestellt gab es vier Antworten zur Auswahl:

1. Der Evangelist Lukas
2. Thomas von Aquin
3. Meister Eckhart
4. Martin Luther, der Reformator

Die Fahrt war beendet, bevor die Auslöung kam. Ich tippe auf Martin Luther, dem Vater einer größeren Kinderschar. Sollte es jemand wissen, bitte melden.

Ein glückliches Weihnachtsfest wünscht euch eure Elisabeth.

Eine Auflösung der Frage, wer der ‘Erfinder’ des Christkindes war, kann man in dem Artikel in der Wikipedia finden.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Die Hofeichen im Winter

Die Eiche ist ein typischer Bestandteil der Bauernhöfe in unserer Gegend. Jeder ‘klassische’ Hof hat eine Ecke, oftmals Eichen auf dem Hof Brune © H. Brune ein Stück von den Hofgebäuden getrennt, in der eine Eichenreihe oder gar eine Art Eichengarten zu finden ist.

Darunter sind unverwechselbare Wahrzeichen der Landschaft, so z. B. auf dem nicht weit entfernten Hof Rahmann: Diese weit ausladende Eiche ist sogar in Wanderkarten als besonderer Baum eingezeichnet. An unseren Hof wachsen 4 alte Exemplare direkt an der Versmolder Straße. Es waren früher einmal mehr, aber einige wurden morsch und mussten gefällt werden.

Sind die Eichen auch mit Laub sehr ansprechende Bäume, so zeigen sie doch erst im Winter, wenn sie bar jedes Kleides sind, ihre eigentliche bizarre Schönheit. Gerade in der Morgen- oder Abenddämmerung, wenn sich die knorrigen Äste gegen den von hellem Rot zu dunklem Blau wechselnden Himmel wie Aderngeflechte oder umgekehrte Wurzelwerke erscheinen.

Ohne Eichen würde dem Winterspaziergang über unser Land etwas Entscheidendes fehlen.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Kein Glück mit den Weihnachtssternen

Für unser Café haben wir in der Adventszeit einige Weihnachtssterne erworben, Welker Weihnachtsstern © H. Brune deren schön leuchtendes Rot immer eine Freude in den manchmal grauen Tagen war.

Aber irgendwie haben wir kein rechtes Glück mit unseren Pflänzchen: einige lassen wie im Bild einzelne Blätter fallen, bei anderen werden sie schwarz, insbesondere an den Rändern. Es scheint nicht daran zu liegen, dass sie zu nahe am Kachelofen standen (was schon früher mal Topfpflanzen ums Leben gebracht hat).

Hat vielleicht jemand einen Tipp für uns, wie wir die Weihnachtssterne noch etwas aufpäppeln können?

Montag, 21. Dezember 2009

Der Hopfen als Vogelfutter

An der Hopfengirlande am Eingabe der Caféterrasse sind die Dolden schon lange braun, trocken und zerfleddert. Hopfen im Winter © H. Brune Wir haben sie trotzdem hängen lassen, auch wenn sie nun etwas unordentlich wirken.

Dafür sind die Fruchtstände jetzt, da der Winter erstmals mit Macht in Ostwestfalen eingebrochen ist, sehr beliebt bei den Singvögeln. Auf der frischen Schneedecke finden wir morgens viele der trockenen Blättchen, von den Vögeln bei der Suche nach Nahrung achtlos fallen gelassen.

Nicht ganz klar ist uns allerdings, ob die Vögel in unserem Hopfen tatsächlich Körner oder Samen suchen und finden, oder ob dabei um die Erbeutung von Insekten und Spinnentieren geht.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Elisabeths Gartengeschichten: Das Krippenspiel im Bönkerschen Steinbruch zu Borgholzhausen

Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten oder unserer Heimatstadt Borgholzhausen. Heute geht es erneut um das Piumer Bauerntheater:

Krippenspiel im Bönkerschen Steinbruch.

Auch so eine Borgholzhausener Besonderheit: Eine Freilichtbühne, die im Winter Spieltermine anbietet. Unsere bewährte, ländliche Laienspielgruppe inszeniert die Weihnachtsgeschichte. Mit richtigen Tieren.

Blökende Schafe befinden sich in einem Pferch, bewacht von Hirten, die sich am Holzfeuer wärmen. Große Scheite brennen in noch größeren Eisenkörben. E. Brune © H. Brune

Maria reitet auf einem Esel ein, oder war es ein Pferd? Josef hat, wie schon seit über 2000 Jahren, nur eine Nebenrolle. Allerdings gab er dem Kind Jesu die wirtschaftliche Sicherheit.

Sie erleben das Abgewiesenwerden bei der Suche nach einer Unterkunft und das Vorliebnehmen mit dem Stall. Von hygienischen Bedingungen bei einer Geburt gar nicht zu sprechen.

Als Christ hat man die Geschichte von Kind an so oft gehört, dass einem die ganze Ungeheuerlichkeit des Geschehens kaum noch bewusst wird.

Am meisten beeindruckt hat mich der Verkündungsengel. Sie wissen schon der, der den Hirten die frohe Botschaft von der Geburt Jesu überbringt.

Plötzlich taucht er über dem Dach des kleinen Häuschens im Steinbruch auf. Hoch reckt er die Arme zum Himmel und spricht vom Frieden auf Erden.

Angestrahlt von Sternenlicht, oder waren es Scheinwerfer, leuchtet sein weißes Gewand am dunklen Nachthimmeln. Da hat die Piumer Bühnentechnik sich etwas einfallen lassen. Wirklich.

Es ist nicht nur für Familien mit Kindern interessant, dieses Schauspiel zu erleben. Jeder kann hier die Geschichte von der Liebe Gottes zu uns Menschen hören und sehen. Gut beraten sind aber alle, die ein Sitzkissen, eine warme Decke und eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk dabei haben.

Eine Karte mit einer Wegbeschreibung zur Natur- und Freilichtbühne im Bönkerschen Steinbruch in Borgholzhausen finden Sie übrigens in unserem Blogbeitrag vom Sommer, in dem es schon einmal um das Piumer Bauerntheater ging.

Die Spieltermine sind:

20. Dezember,

21. Dezember und

22. Dezember 2009

Beginn jeweils 18:30 Uhr. Eintrittspreise sind 4 Euro für Erwachsene, Kinder ab 6 Jahren 2 Euro. Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich. Hinweis der Veranstalter:

‘Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nach Erreichen der maximalen Besucherzahl kein Einlass mehr möglich ist.’