Gestern haben wir mal wieder ein weiteres Rosenbeet in unserem Garten angelegt. Da über die umliegenden Wiesen leider immer wieder Wühlmäuse einwandern, die auch vor den Wurzeln der Edelrosen nicht halt machen, müssen wir eine solche Neupflanzung immer etwas aufwendiger gestalten. Da es vielleicht auch andere interessiert, wie wir dabei vorgegangen sind, wollen wir die einzelnen Schritte in diesem Blogeintrag beschreiben. Unser Hund Zorro wird uns dabei begleiten.
Phase 1 – Die Vorbereitungen: Beet ausmessen und anzeichnen
Damit wir beim eigentlichen Ausheben des Beets ungebremst den Spaten schwingen können, ohne dass dabei das Beet Formen und Ausdehnungen annimmt, die so nie geplant waren, lohnt es sich ein paar Minuten in das Ausmessen und Anzeichnen zu investieren.
In unserem Fall soll das Beet kreisrund werden und genau zwei Meter im Durchmesser haben. Wir brauchen also einen Zollstock und legen ihn auf den Rasen. Den Beetumriss zeichnen wir mit etwas Mehl ins Gras. Auch die Rosen, in unserem Fall sind es 10, können schon einmal Probeliegen, damit wir überprüfen können, ob das wohl alles so hinhaut.
Schritt 2 – Die Knochenarbeit: Grassoden entfernen und Tiefenlockerung
Nach diesem Vorbereitungsschritt geht es an die harte Arbeit: Da unser Beet in die Rasenfläche integriert ist müssen zunächst die Grassoden entfernt werden. Das Werkzeug haben wir schon herangeschafft: einen ordentlichen Spaten, eine Schubkarre und eine Forke. Wozu die Forke? Dazu kommen wir gleich.
Zunächst stechen wir mit dem Spaten entlang der angezeichneten Beetgrenzen den Rasen ein. Innerhalb dieser Grenzen können wir uns dann im Weiteren austoben. Und falls man einen Hundegehilfen hat wie wir, so kann dieser schon einmal entlang dieser Linie anfangen uns zu ‘unterstützen’.
Wir hingegen nehmen den Spaten und stechen die Grassoden aus. Und nun kommt die Forke ins Spiel: damit wir nicht den ganzen guten Mutterboden verlieren (und auch nicht so viel Wegkarren müssen) verwenden wir die Forke um von den Soden die Erde abzuschütteln. Meist gelingt dies gut und es bleibt nur eine Halm- und Wurzelmasse übrig, die in die Schubkarre kommt. Für unser 2-Meter-Beet mussten wir so nur 2 Karren voll Aushub abfahren.
Nachdem das Gras entfernt ist stechen wir die gesamte Fläche noch einmal spatentief um, damit der Boden schön locker wird. Ein merkwürdiger Effekt ist dabei, dass man danach fast immer einen kleinen Erdhügel in seinem neuen Beet zu haben scheint, obwohl doch Material entfernt wurde.
Phase 3 – Die Feinarbeit: Löcher für die Rosen ausheben
In das so wunderbar vorbereitete neue Beet können wir nun bereits die Löcher für die zu pflanzenden Rosen graben. Wir machen dabei im ersten Durchgang nur kleine Mulden, die sich leicht wieder zuschütten lassen, falls unser Augenmaß noch nicht perfekt war. Erst wenn alles passt werden die richtigen Löcher ausgehoben.
In unserem Fall haben wir einen Ring von 8 gleichmäßig verteilten Pflanzstellen gegraben und die verbleibenden beiden Rosen in der Mitte positioniert. Die Löcher sind in unserem Fall etwas mehr als spatentief geworden.
Phase 4 – Der Wühlmausschutz: Maschendraht schneiden und platzieren
Bevor es an die eigentliche Pflanzung geht müssen wir nun, da wir den Wühlmäusen ihr Futter nicht gönnen, uns um den Schutz der Rosenwurzeln kümmern. Dieser Schritt ist nicht wirklich kompliziert oder anstrengend, erfordert aber etwas Geduld und braucht seine Zeit. Ganz wichtig sind dabei ein paar Arbeitshandschuhe (die man sich vom Hundegehilfen nicht stehlen lassen darf).
Der Wurzelschutz besteht aus einem selbst gefertigten Drahtnetz. Dazu nehmen wir Maschendraht, den man bei der Genossenschaft kaufen kann. Er wird dort als Kükendraht bezeichnet. Wichtig ist, dass die Maschen nicht zu groß sind. Bei uns waren es ca. 10mm, wobei die Maschen sechseckig sind. Der Draht ist auf einer Rolle und wir müssen nun Stücke davon abschneiden. Das ist der Teil, der die meiste Zeit kostet. Wir nehmen eine Kneifzange und müssen nun die vielen kleinen Maschen durchtrennen.
Wenn wir endlich unsere viereckigen Drahtstücke haben geht es wieder zum Beet und die Drahtrechtecke müssen in die schon gegrabenen Löcher eingepasst werden. Man kann hier einfach den Draht auf das entsprechende Loch legen und dann mit den Spaten hineindrücken. Da dabei immer etwas Erde mit hinein fällt ist es gut, wenn man die Löcher schon etwas tiefer als eigentlich notwendig gegraben hat. Mit etwas Geschick kann man allein mit dem Spaten den Draht so im Pflanzloch positionieren, dass er nach alle Seiten dicht ist. Das ist wichtig, da die Wühlmäuse jede Lücke finden werden.
Phase 5: Jetzt wird endlich gepflanzt
Nun sind wir fast am Ziel und es kommt der Teil, wo wir die Berührung mit der Erde, die wir vermeiden konnten, suchen müssen. Im Beet haben wir nun 10 Pflanzlöcher, alle mit selbstgefertigten Drahtkörben ausgestattet. In jeden Korb kommt nun eine Rose, deren Wurzeln wir vorher etwas getrimmt haben.
Um die Rosenwurzeln geben wir so viel Erde, dass der Korb ca. zu 3/4 ausgefüllt ist und biegen dann den Maschendraht so, dass er die Wurzeln auch von oben schützt. Im Idealfall bildet der Maschendraht am Ende einen Ball, der die Wurzel komplett umgibt und aus dem oben nur die Rosentriebe herausragen.
Zum Abschluss bedecken wir den Korb noch von Außen mit Erde, so dass kein Teil mehr zu sehen ist. Um die unvermeidlichen Luftlöcher zu schließen sollte dann noch etwas Wasser auf die frischen Pflanzungen gegeben werden, selbst wenn es wie im Moment eigentlich nass genug ist.
Damit sind wir fertig! Und können mit gutem Grund annehmen, dass es den Wühlmäusen nicht gelingen wird, unsere mit viel Mühe angelegte neue Rosenpflanzung zu stören.
Und welche Rosen wir gepflanzt haben? Das wird mal wieder noch nicht verraten. Wir wollen ja auch im nächsten Jahr noch etwas haben, über das wir in unserem Blog schreiben können.