Donnerstag, 29. Juli 2010

Die Welt ist eine Kugeldistel

Wie in fast jedem Jahr beginnt die Blüte der Kugeldisteln jetzt gegen Ende Juli / Anfang August. Nun füllen sich die stacheligen Kugeln nach und nach von oben nach unten mit Blüten. Wie ein blauer Igel mit gesträubten Stacheln. Und wie in jedem Jahr ziehen sie am Tage große Zahlen von Hummeln und Bienen an.

Hummeln und Kugeldistel © H. BruneWenn die Hummeln so über die Blüten krabbeln und die Kugeln umrunden bekommt man manchmal den kurzen Eindruck von Weltreisenden, die in kürzester Zeit den Globus umrunden. Fast wie getriebene Geschäftsreisende, die hastig die Erde umfliegen. Aber dann wacht man wieder auf und ist in seinem Garten und alles ist entspannt und gut:)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Nur zu Besuch

Am Wochenende gelangen uns ein paar unscharfe Bilder eines kleinen schnepfenartigen Vogels, der wir bisher nur beim erschreckten Auffliegen kurz zu Gesicht bekamen:

Flussuferläufer © H. Brune Der Vogel sitzt hier am Ufer unseres Feuerlöschteiches und ist eifrig – aber unauffällig – damit beschäftigt den Gewässerrand abzusuchen. Irgendwie ähnlich einer großen Bachstelze. Wenn er auffliegt sieht man die leuchtend weiße Unterseite:

Flussuferläufer © H. BruneIndem wir unsere Bestimmungsbücher und das in der Familie vorhandenen ornithologische Potential nutzten kamen wir zur Lösung: Es handelt sich hier um einen Flussuferläufer. Auch eine Nachfrage bei der Biologischen Station Bielefeld/Gütersloh bestätigte unsere Bestimmung.

Dieser Vogel ist offenbar gar nicht so selten, laut der Wikipedia und unseren Bestimmungsbüchern kommt er in ganz Mitteleuropa vor. Aber da er so unauffällig ist bekommt man ihn selten zu sehen, da ist sein markanter Ruf schon deutlich eher zu bemerken. Den Winter verbringt dieser Langzieher dann im Mittelmeerraum und in Afrika.

Montag, 26. Juli 2010

Die Heiligenhafenrose

Unter den Kastanien am Café zeigt jetzt eine Rose ihre Blüte, die uns besonders ans Herz gewachsen ist. Nicht weil sie zu den besonders spektakulären Sorten in unserem Garten zählt, sondern weil sie eine spezielle Geschichte hat:

Rose © H. BruneAuch während unserer jährlichen Winterurlaube an der Ostsee im Städtchen Heiligenhafen müssen wir jeden Morgen früh mit dem Hund unsere Runden drehen. Oft landet man dabei an abgelegenen Stellen und auf Wegen, die die meisten Urlauber nicht finden. Diese Wege – oder eher Trampelpfade - sind dann auch nicht so geputzt und werden von den Einheimischen zum Beispiel für die Ablagerung ihrer Gartenabfälle genutzt.

Im tiefsten Winter stießen wir an einer solchen wilden Kompoststelle auf eine kleine blühende Rose. Was für ein Anblick die kleine rosa Knospe im Schnee bot. Da es sowieso unser letzter Urlaubstag war und wir nicht glaubten, dass das Röschen auf Dauer in seiner frostigen Umgebung würde überstehen können zogen wir es aus dem Boden, was ganz leicht und ohne Schäden an den feinen Wurzeln gelang.

Nach einer Reise von 400km bei uns angelangt haben wir es zunächst im Haus gelassen und dann im Frühjahr ausgepflanzt. Nun wächst die Heiligenhafenrose schon einige Jahre bei uns. Die ersten Jahre fiel sie weiterhin durch eine Blüte zu merkwürdigen Jahreszeiten auf. So also ob sie irgendwie aus dem natürlichen Takt geraten sei. Inzwischen hat sich das aber ausgeglichen.