Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten. In dieser Geschichte geht es darum, dass wir letztlich immer von unserer Umgebung beeinflusst werden, auch wenn es uns manchmal nicht sofort bewusst wird:
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie unterschiedlich Ihr eigener Garten auf Sie selber wirkt, je nachdem, mit welchem Besucher Sie sich in ihm aufhalten? Meinen Garten empfand ich in den letzten Tagen als besonders schön und hatte deshalb kurz hinter einander 3 Freundinnen eingeladen, um mit ihnen ein gemütliches Stündchen Kaffee trinkend und Kuchen essend, im Garten zu verbringen.
Die Erste die kam, war meine vertrauteste Freundin, eine überaus korrekte Dame. Obwohl sie nichts sagte, fielen mir an ihrer Seite alle Unvollkommenheiten meines Gartens ins Auge und er verlor seinen Glanz, so dass ich schließlich froh war - es war ein überaus kühler Tag - sie ins Haus bitten zu können.
Die Zweite die kam, eine Gartenexpertin, sah sich um, sagte wenig zu den Schönheiten die förmlich ins Auge fielen und bemerkte mit emporgehobenem Näschen "die und die Pflanze hast du aber nicht". Nein habe ich nicht, ganz vieles habe ich nicht. Muss ich auch nicht haben und selbst der größte Garten kann nicht alles fassen.
Die dritte Besucherin schließlich, eine Naturliebhaberin, schien auch meinen Garten zu lieben und verströmte augenblicklich Wärme und Wohlbehagen aus. Selbst die Wildecken erinnerten sie an Urlaub und nicht an Unkraut und alles war gut.
Übrigens besitzen Wildpflanzen, das ist wissenschaftlich bewiesen, mehr Robustheit als die hochgezüchteten Kulturpflanzen und das strömen sie auch aus. Wer an Elfen und Naturgeister glaubt kann ihnen in seinem Garten eine kleine Wildecke als Wohnstätte überlassen.