Erinnern Sie sich noch? So vor ca. 15 Jahren tauchten mit einem Male überall Äcker auf, die nach der Getreideernte mit tiefblauen Pflanzen bestellt wurden. Diese Pflanzen waren Phacelia. Sie wurden nicht geerntet, sondern sollten den Ackerboden verbessern - also als sogenannte Gründüngung dienen - und gleichzeitig das nachwachsende Unkraut im Zaum halten und über den Winter die Krume vor Erosion schützen.
Nun blüht die Phacelia in der Nähe unseres Hofe auf einem von den Jägern angelegten Wildacker und lockt alle möglichen Insekten an, hier im Bild sieht man eine Hummel, die schon vor Sonnenaufgang eifrig mit der Nahrungssuche befasst ist:
Erst bei diesem Anblick fiel uns ein, dass die blauen Felder ja schon seit vielen Jahren wieder verschwunden sind. Wir hatten uns bis dahin noch nie Gedanken gemacht, warum man sie nicht mehr sieht. Aber wozu hat man Familienmitglieder mit landwirtschaftlicher Fachausbildung, die einem eine solche Frage unmittelbar beantworten können?
Nach Auskunft unserer Expertin hat sich die Phacelia insbesondere deshalb nicht durchgesetzt, weil sie mit ihren eher dünnen Blättern das Unkraut wohl doch nicht richtig kurz halten konnte. Das schnelle Verschwinden nach wenigen Jahren ist wohl ein Zeichen dafür, dass diese Ansicht entweder an vielen Stellen gewonnen wurde, oder sie wurde sehr stark von den entsprechenden landwirtschaftlichen Beratern propagiert.
Schade eigentlich, der Anblick war im Spätsommer immer hochwillkommen, und die anderen Namen der Phacelia – Bienenweide und Bienenfreund – deuten auch auf ihre Bedeutung für die honigsammelnden Insekten hin.