Jeden Donnerstag schreibt Elisabeth Brune in unserem Blog eine kleine Geschichte aus ihrem Garten. Heute geht es um den Weihnachtsmarkt in unserer Heimatstadt:
Nun steht er wieder vor der Tür, der Borgholzhausener Weihnachtsmarkt.
Außer am Bahnhof Borgholzhausen, wo sich zur Zeit klein Las Vegas entwickelt, ist Borgholzhausen eher ein ruhiges Städtchen in dem, wie man so schön sagt, Abends die Bürgersteige hochgeklappt werden. Doch bei bestimmten Veranstaltungen zieht es Massen an, wie kein anderer Ort im Umkreis.
Dazu gehört im besonderen Masse der Weihnachtsmarkt. Von rührigen Geschäftsleuten ins Leben gerufen, findet er seit vielen Jahren am 2. Adventswochenende statt. Bereits am Donnerstag bauen die Teilnehmer ihre Stände auf. Wer in der Stadt noch etwas zu besorgen hat tut das besser vorher.
Am Freitag, dem Tag der Eröffnung durch den amtierenden Bürgermeister, um 16 Uhr, können die Besucher es nicht mehr abwarten und schlendern schon viel eher durch die Straßen.
Früher gehörte der Freitagabend den Einheimischen. Man traf sich, hielt ein Schwätzchen, trank Glühwein, aß Waffeln und Bratwurst und kaufte an den kleinen Bastelständen schon mal die schönsten Sachen weg und was für schöne Sachen das waren. Heute ist der Markt bereits am Freitagabend überfüllt.
Am Samstag geht es wieder früher los und dauert bis spät in die Nacht. Haben die Leute erst Glühwein intus sitzt das Portmonaire locker, was die Standbetreiber weihnachtlich frohlocken lässt. Die Polizei ist vom Glühweinpromille im Blut der Autofahrer nicht begeistert und führt strenge Kontrollen durch.
Am Sonntag schließlich kommt man nicht mal mehr quer über die Straße. Es gibt nur die Möglichkeit sich mit dem Strom treiben zu lassen, einmal die Weihnachtsmeile hoch und einmal runter. Eimerweise tragen die Menschen die “von Ravensberger” Lebkuchen (früher Schulze) davon.
Mit Bussen kommen sie angereist und verlassen das Geschäft oft mit 5 Eimern in jeder Hand. Zu Stoßzeiten lassen die Verkäufen nur so viele Leute wieder hinein, wie vorher herausgekommen sind.
In der evangelischen Kirche, dem Mittelpunkt des Ortes, gibt es Kaffee und Kuchen, gebacken und serviert von den Damen des Presbyteriums (Kirchenvorstand). Wer ein besinnliches Viertelstündchen einlegen möchte hat in der Kirche bei leiser Orgelmusik Gelegenheit dazu.
Gäste aus der Partnerstadt New Haven kommen über den Atlantik angeflogen. Die Lössnitzer aus dem Erzgebirge bringen ihr typisches Kunstgewerbe mit.
Was die Faszination dieses Marktes ausmacht ist schwer zu sagen. Der Verkehrsverein, das Weichnachtsmarktkomitee und die Marktbeschicker geben sich alle Mühe, aber das ist es nicht allein. Ich glaube es ist die besondere Borgholzhausener Luft, die die Menschen beflügelt und in angenehme Stimmung versetzt und nur ein ganz klein wenig der Glühwein.
Wer sich nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes noch ein gemütliches Stündchen gönnen möchte, kann das im Café im Kräutergarten tun, bei Kerstins leckeren Torten, Hennings exzellenten Kaffeespezialitäten und Elisabeths westfälischem Kastenpickert. Auf den Tischen leuchtet das Rot der Weihnachtssterne und im Kachelofen knacken die Holzscheite.
Neugierig geworden? Vor ein paar Tagen hatten wir in unserem Blog schon ein paar Hinweise zum Weihnachtsmarkt in Borgholzhausen gegeben.