Ungefähr drei Monate nach der Blüte im Juni werden die Kartoffeläcker rund um den Hof nach und nach geerntet. Das Blattwerk der Kartoffelpflanzen ist dabei schon lange abgestorben und die Äcker nur an den noch vorhandenen Wällen zu erkennen, die sie in unserer Gegend einzigartig machen.
Die Kartoffelroder bewegen sich langsam über die Felder und ebnen die Wälle nach und nach ein. Über Siebe und Förderbänder werden die Erdäpfel von Erde und Steinen getrennt, trotzdem werden immer noch Menschen gebraucht um beschädigte Exemplare auszusortieren.
Allerdings entgehen den Maschinen die ganz kleinen Kartoffeln, die nur wenige Zentimeter groß sind. Dabei sind sie so lecker! Man kann mit den Winzlingen zum Beispiel Runzelkartoffeln nach kanarischem Rezept machen. Dabei werden die Kartoffeln zusammen mit einem Viertel ihres Gewichts in Salz so lange gekocht, bis alles Wasser verdunstet ist. Danach ist die Schale ganz locker und runzlig (daher der Name). Leider bekommt man die passenden Kartoffeln fast nie.
Aber jetzt ist die Gelegenheit sie selbst zu sammeln, sobald die Erntemaschinen sie freigelegt und übrig gelassen haben. Die meisten Kartoffelbauern werden einem das Auflesen sicher gestatten, wenn man sie nur fragt. Hier noch mal das Rezept für die Runzelkartoffeln mit konkreten Zahlen:
* 2 Kilogramm sehr kleine Kartoffeln
* 500gr Salz
Alles in einen Topf und zunächst so lange kochen lassen, bis die Kartoffeln fast gar sind (ca. eine halbe Stunde).
Danach mit offenem Deckel das Wasser verdunsten lassen. Dabei die Kartoffeln gelegentlich mit dem Topf etwas schütteln. Dadurch verhindert man das Anbrennen und die Salzkruste wird gleichmäßiger.
Dazu reicht man eigentlich nur die typischen dicken würzigen Soßen (Mojos) der kanarischen Inseln.
Und wer noch mehr über Kartoffeln wissen oder von ihnen essen will: an diesem Wochenende ist wieder der jährliche Kartoffelmarkt in Borgholzhausen. Eine Wegbeschreibung finden Sie in unserem Artikel vom letzten Jahr.