Samstag, 15. August 2009

Hachikō – Bei dieser Geschichte werden nicht nur Hundefreunde ganz sentimental

Bald kommt der Film Hachiko: A Dog's Story mit Richard Gere in die deutschen Kinos. In dem Film geht es um einen Professor (Gere), Zorro am Bahnhof © H. Brune der einen Hund (Hachiko) findet und aufnimmt. Schon bald verbindet die beiden eine unzertrennliche Freundschaft. Hachiko begleitet später sein Herrchen jeden Tag zum Bahnhof und holt es abends wieder ab.

Als aber der Professor eines Tags in der Ferne verstirbt kommt der Hund trotzdem eine ganze Dekade lang immer wieder pünktlich zum Bahnhof um zu warten und erregt nach und nach mit seiner unverbrüchlichen Treue immer mehr Aufmerksamkeit. Filmstart soll am 15.10.2009 sein (weitere Informationen zum Film), den englischen Trailer kann man sich aber schon bei YouTube ansehen:

Tipp: Falls das Fenster zu klein ist, einfach in den Film klicken. Er öffnet sich dann in einem neuen Fenster ist komplett sichtbar.

‘Nach einer wahren Geschichte’

Hört sich der Plot des Filmes zunächst so an, als ob er einem besonders kitschigen Drehbuch entsprungen sei, so beruht die Rahmenhandlung auf einer tatsächlichen Begebenheit, die in Japan zwischen 1923 und 1935 geschah:

Dort wurde Akita-Hund Hachikō von seinem Besitzer, dem Universitätsprofessor Hidesaburō Ueno, 1924 mit nach Tokio genommen. Der Hund holte dort sein Herrchen tagtäglich vom Bahnhof Shibuya ab. Der Professor starb im Mai 1925 und seine Frau zog aus Tokio fort. Der Hund sollte bei Verwandten bleiben, riss aber aus und kam weiterhin jeden Tag zu einer festen Zeit zum Bahnhof. Dies setzte der Hund fast 10 Jahre lang fort, bis er am 8. März 1935 starb.

Die Geschichte von Hachikō ist offenbar auch heute noch in Japan sehr bekannt, wo die Treue des Hundes gut zu den klassischen Tugenden des japanischen Rittertums passt. Sogar in der deutschen Wikipedia findet sich ein eigener Artikel zu Hachikō.

Dort kann man auch nachlesen, wie es dem Hund in den 10 Jahren Wartezeit ergangen ist, wie ihn seine Treue allmählich in ganzen Land bekannt machte und warum ihm im Laufe der Jahre gleich zwei Denkmäler gesetzt wurden, von denen eines heute noch steht. Auch gibt es ein Bild. Der Film mit Richard Gere ist übrigens ein Remake eines älteren japanischen Films mit dem Titel Hachikō Monogatari. Auch von diesem findet man bei YouTube eine Kurzfassung:

Und Zorro?

Auch Zorro wartet abends darauf, dass sein Herrchen von der Arbeit kommt. Allerdings ist das Bild oben gestellt und zwar aus drei Gründen:

  1. Zorros Herrchen fährt nur selten mit der Bahn
  2. Bei dem heutigen Verkehr kann man einen Hund wohl nicht mehr ohne Angst einfach laufen lassen
  3. Bei den vielen Kaninchen am Bahnhof würde Zorro alles andere tun, aber nicht ruhig auf die Ankunft des Zuges warten:)

Freitag, 14. August 2009

Wunderbar stachlig: Die Karde

Eigentlich hatten wir diesen Blogbeitrag mit dem Satz beginnen wollen ‘Nach der nickenden Distel und der Bienen-Kugeldistel folgt nun der 3. Teil unserer kleinen Distelreihe….’.Karde mit Kaisermantel © H. Brune Aber dummerweise gehört die wilde Karde, um die es heute gehen soll, gar nicht zu den Disteln, auch wenn sie mindestens so stachelig aussieht und ähnlich attraktiv ist für unsere Schmetterlinge.

Die wilde Karde wächst an unserem Hof in der Pferdeweide und seit diesem Sommer auch im Garten. Die Karden gehören zu einer eigenen Familie, den Kardengewächsen (Dipsacaceae). Zu dieser Familie gehören in einem anderen Gattungsast interessanterweise auch die Witwenblumen.

In ihrer Blüte, bei der sie zwei, sich in entgegengesetzten Richtungen über den Blütenstand bewegende Blütenkränze bildet, zieht die Karde viele Schmetterlinge an. Im Bild sieht man einen Distelfalter, aber auch andere Arten bekunden großes Interesse.

Wegen ihrer ungewöhnlichen Form ist die Karde des Fotographen zweitliebste Wildpflanze. Auch lange nach der Blüte bleibt der trockene Blütenstand hoch erhoben bis tief in den Winter hinein. Man kann ihn auch gut als etwas bizarr wirkendes Element in Trockengestecken nutzen.

Donnerstag, 13. August 2009

Elisabeth’s Gartengeschichten: Der Lesefehler

Mit dem heutigen Beitrag beginnen wir eine neue Reihe in unserem Blog, in der Elisabeth Brune kleine und große Geschichten aus ihrem Garten erzählt:

Oft kommen Gruppen in den Garten zu Kräuter- und Rosenführungen. Kürzlich kam eine Seniorengruppe, die in einer Tagespflegeeinrichtung betreut werden.

E. Brune © H. BruneDas Wetter war gut und frohgemut machten sie sich auf, meinen Garten zu erkunden.

In den verschiedenen Beeten habe ich Tafeln mit Sinnsprüchen aufgestellt. Z. B. steht in meinem Lieblingsbeet auf einer roten Dachpfanne mit weißem Stift diese Liedstrophe von Paul Gerhard geschrieben:

“Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser schönen Sommerzeit…”

Eine der Damen entdeckte den Spruch und las laut vor:

“Geh aus mein Herz und such Dir’n Freund!”

Ja, das fand sie aber ganz toll und ich eigentlich auch.

Wenn Sie auch mit einer Gruppe eine Führung in unserem Garten vereinbaren möchten, hier finden Sie unsere Kontaktdaten.

Viele Wespen in diesem Jahr?

In diesem Sommer scheint es nicht nur viele Schmetterlinge zu geben, auch andere Insekten sind nach unserem Eindruck zahlreicher als im vergangenen Jahr. Wespen © H. Brune Darunter sind dann natürlich auch einige Arten, die man nicht so gerne als Gesellschaft hat: z. B. die Wespen.

Dieses Bild haben wir auf einem Waldweg aufgenommen, wo sich gleich ein halbes Dutzend der gelb-schwarz gestreiften Leckermäuler über einen einzelnen fauligen Apfel hermachte. Offenbar sind die Wespen untereinander recht friedlich, zumindest konnten wir keine Rangeleien beobachten, wie man sie z. B. zwischen Hummeln an einer Blüte durchaus zu sehen bekommt.

Da sich laut der Wikipedia im Spätsommer die Nester der Wespen auflösen sieht man nun besonders viele Exemplare, leider auch am Saftglas oder am Pflaumenkuchen (den wir am letzten Wochenende erstmals in dieser Saison wieder im Angebot hatten). In den Medien finden sich nun auch Meldungen wie ’Wespen-Plage im Westen Deutschlands’ (Bild.de)‎ und viele Seiten mit Tipps zum Umgang mit den lästigen Tieren, wie z. B. hier vom NABU.

Auf unserer Caféterrasse stellen sich jetzt ebenfalls einzelne Exemplare ein, was für uns schon viel ist, da in den vergangenen Jahren fast nie Wespen zu sehen waren. Aber letztlich gehört auch das zum Landleben dazu, und die Wespen bleiben ja nicht lange.

Mittwoch, 12. August 2009

Bald ist der Holunder reif – Führungen und Bücher zum Thema

Kaum zwei Monate nach der Blüte sind jetzt bereits die ersten Holunderbeeren schwarz und reif. Holunderbeeren © H. BruneDie Trockenheit der letzten Wochen hat hier wohl für eine Beschleunigung gesorgt. Nach dem Aufsetzen des Holunderblütensekts kann man nun also den Holunder ein zweites Mal nutzen, dieses mal um gesunden Saft oder Gelee einzukochen.

Zwar sind die rohen Früchte leicht giftig (siehe dazu auch den Wikipedia Artikel zum schwarzen Holunder), durch das Erhitzen verliert sich aber das sogenannte Sambunigrin und der Saft kann als probates Mittel z. B. bei Erkältungen eingesetzt werden. In unserem Laden finden Sie das Holunderheft der Anne Sand mit bewährten Beschreibungen und Rezepten, die die Verarbeitung des Holunders einfach machen.

Wenn Sie noch mehr über diese mit vielen Geschichten und Mythen verknüpfte Pflanze erfahren möchten, so kann Elisabeth Brune Ihnen bei einer Führung in ihrem Garten viel über den Holunder berichten. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für Ihre Gruppe (Kontakt).

Veranstaltungstipp Borgholzhausen: Das Piumer Bauerntheater spielt ‘Dat greune Gewand’

Ab heute beginnen wieder die Aufführungen des Piumer Bauerntheaters auf der Natur- und Freilichtbühne im Bönkerschen Steinbruch in BorgholPiumer Bauerntheaterzhausen. Wer Spaß am Plattdeutschen hat sollte das nicht verpassen.

In jedem Jahr übt die Theatergruppe, in der auch einige unserer Nachbarn und Freunde mitwirken, ein neues Stück ein. In diesem Jahr ist es ‘Dat greune Gewand’.

Eine kleine Zusammenfassung des Stücks und die Spielzeiten finden Sie in diesem Artikel auf altkreis-halle.net. Auch ja: falls Sie nicht wissen, wie Sie zur Naturbühne mitten im Teutoburger Wald gelangen sollen, hier eine kleine Karte:

Bönkerscher Steinbruch

Dienstag, 11. August 2009

Die Herbstanemonen blühen prächtig

Zwischen den Stockrosen und Eden 85 blüht jetzt die kräftige HerbstanemoneHerbstanemone © H. Brune (anemone hupehensis). In diesem Jahr ist sie besonders üppig geworden und kann in der Höhe gut mit der Rose mithalten. Ob es am vielen Wässern lag?

Die Herbstanemone stammt ursprünglich aus China. Dies zeigt sich auch in ihrem Artennamen, in dem sich Hupeh, eine Variante des Namens der Provinz Hubei, findet.

Laut der Wikipedia gibt es auf der Welt ca. 150 Arten von Anemonen (Windröschen). Von den heimische Arten ist sicher das Busch-Windröschen am bekanntesten, es lässt sich im hiesigen Teutoburger Wald im Frühjahr in großen Polstern sehen.

Montag, 10. August 2009

Was gibt es Neues zur Miniermottenplage?

Auch in diesem Jahr sind unsere Kastanien, wie auch alle uns bekannten Kastanien in der Umgebung, Kastanienblätter mit Miniermottenbefalle © H. Brunewieder stark von der Rosskastanienminiermotte befallen.

Der kleine  Schädling legt seine Eier auf die Blätter und die daraus entschlüpfenden Larven minieren zwischen den Blattschichten, wodurch die im Bild zu sehenden abgestorbenen Areale resultieren.

Die Miniermotte ist, wie man in dem Wikipediaartikel nachlesen kann, erst vor wenigen Jahrzehnten in Europa aufgetaucht, hat aber inzwischen ganz Deutschland erobert. Noch ist offenbar unklar, in wie weit die Kastanien dauerhaft durch den viel zu frühen Blattverlust geschädigt werden.

Die Bekämpfung der Miniermotte ist auch weiterhin schwierig. Zwar gibt es laut Wikipedia ein chemisches Präparat. Aber wie soll man große Kastanienbäume damit wirksam behandeln? Die natürlichen Feinde der Miniermotte lassen anscheinend noch auf sich warten, so dass hier ebenfalls noch keine Lösung in Sicht ist.

Bleibt also nur das schon praktizierte Sammeln der Blätter, in denen die Larven überwintern. Allerdings ist es laut Wikipedia auch dann gar nicht so einfach, die Larven wirklich  zu abzutöten: der normale Hauskompost ist offenbar nicht warm genug. Es sieht also so aus, als ob wir auch in den kommenden Jahren mit dem verfrühten Herbst der Kastanien leben müssten.