Seit Jahrhunderten gibt es den Brauch eine Tanne zum Weihnachtsfest ins Haus zu holen und festlich zu schmücken. Der Weihnachtsbaum ist eine deutsche Erfindung. Wo der Erste stand, im Jahr 1419 im Breisgau oder im Jahr 1605 in Straßburg, ist umstritten. In meiner Kindheit holte mein Vater eine junge Fichte aus seinen Wäldern ins Haus. Diese verbreitete bald den typischen Weihnachtsbaumduft. Beim Abschmücken allerdings verstreute sie großzügig ihre Nadeln. Noch lange lies sich hier und da eine finden. Später wechselte man zur eleganten Blautanne. Weil ihre Nadeln jedoch bei jeder Berührung stark pieksten und auch der Duft fehlte kam man wieder davon ab.
Inzwischen sollen es 24 Millionen Nordmanns Tannen sein, die jährlich in den deutschen Weihnachtsstuben stehen. 1841 entdeckte Alexander von Nordmann eine besonders prächtige Tannenart, die später nach ihm benannt wurde, im Kaukasus. Diese besaß kräftige grüne, glänzende Nadeln und vor allen Dingen auch weiche. Es stellte sich zudem heraus, dass sie ihre Nadeln nicht verlor, wenn sie die Weihnachtszeit über vom 24. Dezember bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, in der warmen Stube stand. Es war also der ideale Weihnachtsbaum gefunden.
Alexander von Nordmann brachte Zapfen mit nach Hause. Aus deren Zapfen zog man die ersten Setzlinge heran. Acht Jahre dauert es bis dieser zu einem Weihnachtsbaum herangewachsen ist. Wem genügend Platz zur Verfügung steht, der kann sich seinen eigenen Baum leicht im Garten heranziehen. Noch heute sammeln Gruppen von Männern die Zapfen in den kaukasischen Wäldern aus den Baumwipfeln um deren Samen zu ernten.
Das größte Weihnachtsbaumanbaugebiet Europas befindet sich im Sauerland. 11.000 Hektar soll es groß seien. Der Weihnachtsbaumanbau ist so lukrativ, dass in der Region Maßnahmen ergriffen werden die verhindern sollen, dass auch noch die letzte freie Fläche zugepflanzt wird. Die tollsten und oft täuschend echt aus sehenden künstlichen Weihnachstbäume werden keine Chance haben die immergrünen Echten zu verdrängen und das ist gut so.