Donnerstag, 8. April 2010

Elisabeths Gartengeschichten: Ostern

Jede Woche erzählt Elisabeth Brune in unserem Blog eine Geschichte aus ihrem Garten. In dieser Woche geht es noch einmal um die gerade beendete Osterzeit:

Ostern, das Fest der Auferstehung, fällt im Gegensatz zu Weihnachten nicht auf einen festen Termin, sondern richtet sich nach dem Mondzyklus. Wir feiern es immer am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond. In diesem Jahr konnten wir es relativ früh, bereits Anfang April, begehen.E. Brune © H. Brune

Das Osterwetter wurde wesentlich besser, als im Wetterbericht angesagt, und der Osterhase bekam kein nasses Fell bei seiner Arbeit. Florian, Franziska und Fabian brauchten allerdings warme Jacken bei ihrer Suche nach den Ostereiern.

Als fast alle Eier gefunden waren, mit etwas Schwund muss mann rechnen, ging es zum festlichen Osterfrühstück, an den mit duftenden Veilchen geschmückten Tisch. Da denke ich an die Osterfeste meiner Kindheit zurück, die, in der Erinnerung jedenfalls, immer mit schönem Wetter gesegnet waren.

Von uns Kindern erforderten sie größere Vorbereitungen, der ganze Ostersamstag ging damit hin. Zuerst holten wir aus der nahen Sandkuhle mit Hilfe von Eimern und einem Bollerwagen, ganz hellen und feinen Sand. Daraus formten wir, auf der überdachten Veranda, Mulden mit erhöhtem Rand, für jedes Kind eine.

Anschließend zogen wir mit Körben in den Wald, Moos holen. Es gibt viele verschiedene Moosarten. Wir brauchten für unsere Zwecke das ganz dichte, weiche,fast samtartige, dunkelgrüne Polstermoos. Dieses Moos ließ sich besonders schwer finden, denn es gehört zu den seltenen Sorten. Manchmal behalfen wir uns mit einem hellerem flächig wachsendem Moos, aber so schön fanden wir es nicht. Mit dem Moos kleideten wir die Sandmulden innen und außen aus. Kein helles Fleckchen durfte mehr zu sehen seien, erst dann war das Nest vollkommen.Osterei zwischen Laub und Narzissen © H. Brune

Die Wurzelmulden der hohen Buchen im  Park liessen sich ebenfalls gut zu Osternestern umfunktionieren. Das dachte sich auch der Osterhase, immer wieder nutzte er sie als Versteck. Waren wir mit dem Nesterbau fertig, musste noch die ganze Hoffläche geharkt werden, um dem Osterhasen einen gebührendem Empfang zu bereiten. Dieser sollte am Ostersonntagmorgen seine Arbeit früh getan haben, denn wir Kinder standen ebenfalls früh auf.

Einmal fanden wir ausgeblasene Hühnereier, mit einer Schokoladen-Keks-Masse gefüllt, in unsern Nestern, sehr lecker übrigens. Da hatte meine allzeit sparsame Mutter sich etwas einfallen lassen. Von Salmonellen sprach damals noch keiner. Ein Pappmasche Hase, mit einer Möhre in den Vorderpfoten, war einmal mein größter Osterwunsch.

Schon Wochen vor dem Fest stand er im Schaufenster des winzigen Kolonialwarenladens gegenüber dem elterlichem Hof. Ich hatte mein Herz an ihn verloren und plagte täglich meine Mutter damit, ihn mir kaufen zu dürfen, sie lehnte jedes Mal ab. Eines Tages war er aus der Auslage verschwunden und meine Trauer groß, war doch jede Hoffnung dahin, ihn jemals mein Eigen nennen zu können. Zu Ostern aber, ja wirklich, da saß er fröhlich lächelnd in meinem Nest. Meine Freude kannte keine Grenzen.

Mein Vater nahm uns Kinder in den Tagen vor Ostern regelmäßig zu einem Waldspaziergang mit. Wir gingen gerne mit ihm, denn er wusste immer allerhand zu erklären und zu erzählen. Wir hatten viel Spaß miteinander.

Plötzlich entdeckten wir in buntes Stanniolpapier verpackte Schokoladeneier auf dem Waldboden. Sie leuchteten uns aus dem jungen Grün entgegen. Welche Überraschung und welches Glück, Süßigkeiten bekamen wir damals selten. Mein Vater hatte sie immer als Erster entdeckt. Gingen wir allein in den Wald, fanden wir niemals Eier soviel wir auch schauten. Mein Vater hatte wohl bessere Augen als wir.

Zum Ostersonntag gehörte natürlich der Gottesdienstbesuch, in der kleinen, alten Dorfkapelle. So bescheiden sie auch war, wurde sie an der Stirnseite doch geschmückt von einem großem buntem Glasfenster, gestiftet von einer alteingesessenen Bauernfamilie.

Mittwoch, 7. April 2010

Wir nennen ihn ‘Stefan’

Der Besuch der Rebhühner am Hof im vergangenen Winter war ein eher seltenes Ereignis und für uns eine große Überraschung. Hingegen bekommen wir einen Fasanenhahn viel häufiger zu sehen. So häufig, dass wir ihm schon einen Namen gegeben haben: Stefan.

Unser Hahn kommt schon seit einigen Jahren regelmäßig vorbei, wobei es natürlich sein kann, dass es sich nicht immer um das selbe Exemplar handelt. Und manchmal, wenn Stefan gleich mehrfach am Tag vorbei schaute, hatten wir auch schon den Verdacht es könnte vielleicht mehr als einen Fasan bei uns geben.Fasan 'Stefan' © H. Brune

Den ganzen letzten Winter jedenfalls konnte man ihn regelmäßig am Vormittag aus Richtung Berghausen kommen sehen.

Seine Fährte war im Schnee leicht bis zum Kuhtunnel unter der Versmolderstraße zurück zu verfolgen, verlief dann am Teich entlang (mal rechts und mal links) und führte in einigen Fällen direkt unter den großen Caféfenstern entlang. Möglicherweise angelockt von den Vogelfutterstellen, die wir dort für die Singvögel eingerichtet hatten.

Wenn Stefan so nah heran kam war dies immer eine Herausforderung für unseren Caféhund Zorro. Als Jagdhund kann er einen frechen Fasan eigentlich nicht so ohne weiteres passieren lassen, aber mit fortschreitendem Alter und bei ungemütlichem Wetter war es dann oft seine Lösung so zu tun, als habe er nichts gesehen.

Jetzt im Frühjahr verhält sich Stefan noch auffälliger: mit lautem Gackeln versucht er Hennen auf sich einzuschwören, und scheint damit auch allmählich Erfolg zu haben. Vermutlich wird er dann in der Brutzeit verschwinden und sich erst wieder im Herbst bei uns einstellen.

Und warum nennen wir den Fasan Stefan? Weil er uns an einen guten Freund mit diesem Namen erinnert, der auch immer kommt und geht, gerade wie es ihm gefällt:)

Dienstag, 6. April 2010

Die Kastanie – das Frühlingssuperlativ

Das Grünen und Knospen der Bäume und Sträucher im Garten schreitet gut voran, wohin man blickt erfreut einen der Anblick zarten Blattwerks im Licht der Frühlingssonne.Kastanienknospe © H. Brune Eine kleine Auswahl der jungen Triebe rund um unseren Hof hatten wir schon am vergangenen Montag gezeigt.

Etwas verspätet – wie immer – sind jetzt auch die Kastanien so weit: die dicken klebrigen Knospen öffnen sich und mit enormer Geschwindigkeit entwickeln sich nun die Fruchtstände und Blätter. Das Wachstum der Kastanien ist in unserem Garten ohne jeden Vergleich, keine andere Pflanzen entwickelt so rasch so viel Grün. Und wenn es heute – wie angekündigt – wirklich sehr warm wird, haben sie bis zum Abend bestimmt wieder ein paar Zentimeter zugelegt.

Wollen wir nur hoffen, dass der lange Winter auch den Miniermotten ordentlich zugesetzt hat, damit diese umgekehrt unseren Kastanien nicht so zusetzen können.

Sonntag, 4. April 2010

Frohe Ostern 2010

Und schon wieder ist ein Jahr vergangen und ein neues Frühjahr hat begonnen. Wie wünschen allen unseren Gästen und Freunden ein schönes Osterfest.

Das typische Aprilwetter wird neben Regen sicher immer auch mal wieder einen Sonnenstrahl durchlassen, und die Suche nach den Ostereiern macht den Kindern in jedem Fall viel Spaß.

Hase © H. BruneDer Osterhase hat uns übrigens schon vor einigen Tagen besucht. Das Bild soll der Beweis sein. Es wäre ja auch zu viel verlangt, wenn der arme gestresste Mümmelmann die ganze Arbeit an einem einzigen Tag erledigen sollte:)

Unser Café hat Ostersonntag und Ostermontag jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.