Lange war dieser Winter sehr warm und die Vögel fanden genug Nahrung in der Natur. So brauchten sie keine Futterhilfen. Erst mit dem Kälteeinbruch der letzten zwei Wochen hat sich das geändert:
Jetzt werden die Meisenknödel und Nusssäckchen belagert und rasend schnell aufgezehrt.
Die Buchfinken, die nicht in der Lage sind sich direkt an den Meisenringen festzuhalten, suchen eifrig auf dem Boden nach heruntergefallenen Resten und hinterlassen dicht Spurgeflechte im der dünnen Schneedecke, die bisher gefallen ist.
Auch die Hagebutten der vielen Ramblerrosen finden jetzt endlich Abnehmer, in früheren Jahren waren sie zu dieser Zeit meist schon komplett aufgezehrt.
Insbesondere die Amseln sind sehr begierig auf diese Nahrung, haben aber ein Problem: Die Äste mit den Früchten sind viel zu dünn um ihr Gewicht zu tragen. Also müssen sie Tricks entwickeln um die Leckerbissen zu erlangen: Einige balancieren heftig mit den Flügeln schlagend auf den dünnen Reisern und halten sich so lange genug in der Luft um ein paar Exemplare zu ernten.
Manche Amseln haben aber eine andere Technik entwickelt, die sich gut von einem Fensterplatz im Café beobachten lässt:
Zuerst wird unterhalb der Ramblerrose auf dem Boden Position bezogen und von dort aus das Ziel angepeilt.
Dann wird in einer Mischung aus großem Sprung und hektischem Flug hochgeschnellt und versucht einige Hagebutten zu erhaschen.
So schaffen es die Amseln nach und auch noch die Früchte zu erreichen, die an den äußersten und dünnsten Zweigen hängen.
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